Ein klarer blauer Himmel über mir. Kristallklares Wasser vor mir. Warme Sonnenstrahlen auf meinem Körper. Weicher Sand unter meinen Füßen. Ein paradiesisches Szenario. Üblicherweise.
Doch eine starke Unruhe kommt in mir hoch. Mein Hals schnürt sich zu. Mein Herz klopft stark und die Tränen beginnen meine Wangen herunter zu kullern. Erst leicht, dann immer stärker. Sie fließen unkontrolliert und ich beginne zu schluchzen.
Den Urlaub habe ich mir anders vorgestellt.
Ich hatte die Angst nicht einpacken wollen, aber sie ist trotzdem mitgereist. Ungefragt versteht sich. Wie schon so oft in meinem Leben ist sie einfach mitgekommen, obwohl ich sie eigentlich nicht dabei haben wollte.
Leider hat sie das nicht interessiert. Stattdessen bäumte sie sich nur noch mehr in mir auf und demonstrierte, wie viel Macht in ihr steckte. So, dass ich nicht wusste, wie mir geschieht.
Ich hatte kurz vor dem Urlaub “schlechte Nachrichten” erhalten. Etwas, wofür ich hart gearbeitet hatte, um mir einen Traum zu verwirklichen, war geplatzt. Alles umsonst. Ohne eine vorbereitete Alternative.
Und ich hatte alle Gefühle in mir. Wut. Trauer. Ohnmacht. Ärger. Und in Wirklichkeit war das egal, denn sie entsprangen alle meiner geliebten, so unerhört aufdringlichen Angst.
Ich durfte mir eingestehen: Ja, ich habe Angst. Angst davor, wie mein Leben nun weitergehen würde.
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Warum ich meine Angst mit dir teile
Ich schreibe dir das nicht, um dir Angst zu machen, um Mitgefühl zu bekommen oder um einfach von mir zu erzählen, – denn dir das hier so offen zu schreiben ist kein leichter Weg. Sondern ich schreibe es, damit wir alle verstehen lernen, dass Angst zum Leben gehört. Genauso wie das Atmen in unserem Leben schon immer dazu gehörte und dazu gehören wird.
Es ist Zeit, Angst nicht länger wegzudrücken, zu verteufeln, zu ignorieren, zu betäuben, herunterzuschlucken, zu belächeln und was wir uns sonst alles Schönes haben dafür einfallen lassen, um sie bloß nicht zu spüren.
Es ist Zeit, dass wir beginnen, Angst zu verstehen und vor allem jeder Mensch für sich und für andere lernt, angemessen mit seiner Angst umzugehen. Nur so können wir in eine mental und körperlich gesunde sowie herzliche Gesellschaft hineinwachsen.
Es ist Zeit, einen angemessenen Umgang zu lernen, um in einer herzlichen Gesellschaft leben zu können.
Bist du bereit, deine Angst verstehen und einen gesunden Umgang mit ihr zu lernen? Danke an dich, dass du jetzt Ja sagst und damit einen Beitrag für eine herzlichere Welt leistest! Lass uns loslegen! 🙂
Wie entsteht überhaupt Angst?
Vielleicht kennst du das Gefühl, dass die Angst plötzlich da ist, uns bezwingt und übermannt. Scheinbar grundlos. Doch du darfst wissen, dass Angst nicht ohne Grund erscheint. Und vor allem nicht, um dich zu ärgern.
Viele verschiedene auslösende Situationen können auftreten, die Angst zur Folge haben.
Dein Körper erinnert sich
Unsere Seele und unser Körper erinnern sich an unsere vergangenen Erfahrungen, selbst wenn unser Bewusstsein es nicht mehr tut. Erinnerungen sind in unserem intelligenten Körper gespeichert. Entsprechend reagiert er blitzschnell.
Angst kann beispielsweise auftreten,
- sobald ein Mensch in unser Leben tritt, mit dem wir einst schmerzliche Erfahrungen gemacht haben. Es kann auch ein Mensch sein, der diesem nur in gewissen Zügen ähnelt.
- sobald wir uns bedroht fühlen.
- sobald wir uns in einer unbekannten Situation hilflos fühlen.
- sobald wir keinen Einfluss auf eine unsichere Situation haben.
Angst kann nicht nur in unserem Körper ausgelöst werden, sondern andersherum kann unsere Körperhaltung, Angst den Weg in unser System erleichtern.
Wenn wir oft den Kopf einziehen und uns krümmen, anstatt eine aufrechte, starke Körperhaltung einzunehmen, bewerten wir unsere Umgebung und uns selbst ganz anders, als wenn wir unseren Körper vor Vitalität sprühend bewegen.
Deine Gedanken bewerten
Unsere Gedanken sind so unglaublich kraftvoll. Was wir denken, erwarten wir. Was wir denken, fühlen wir. Dabei ist es nicht das, was wir nüchtern sehen, das Angst auslöst, sondern die Interpretation von dem, was wir beobachten.
Angst kann entsprechend schnell auftreten, auch wenn keine körperlich bedrohende Situation in der Nähe ist. Denn Gedanken erzeugen Bilder und unser Gehirn kann nicht zwischen erlebter Realität und vorgestellter Realität differenzieren. Ein unglaublicher Mechanismus, mit dem uns jedoch häufig der richtige Umgang fehlt.
Unser Gehirn kann nicht aus tatsächlich erlebter und vorgestellter Realität differenzieren.
Deswegen kann Angst auch entstehen, wenn du denkst:
- Ich bin hier nicht sicher.
- Ich kann es nicht schaffen.
- Keiner hilft mir.
- Ich bin ganz allein.
Und dabei ist es egal, ob du gerade allein im Wald spazieren bist oder auf der Couch liegst und diese Gedanken zulässt. Die körperlichen Angstsignale sind dieselben.
Deine Bedürfnisse sind unerfüllt
Nach Marshall Rosenberg (Begründer der Gewaltfreien Kommunikation), einem meiner großen Vorbilder, tun wir Menschen, was wir tun, immer, um ein Bedürfnis zu erfüllen.
Hinter jedem Gefühl und so auch hinter jeder angstvollen Situation liegt ein Bedürfnis vergraben.
Das bedeutet,
- wenn du in einer unbekannten Situation steckst und dir Sicherheit in dem Moment sehr wichtig, aber nicht gegeben ist, kann Angst entstehen.
- wenn du allerdings in der gleichen Situation ein Bedürfnis nach Abenteuer hast, kann Freude entstehen.
- wenn du wiederum einer Freundin etwas erzählst, was dir wichtig ist und wofür du dir Empathie wünschst und nicht bekommst, kann das Traurigkeit in dir auslösen.
Erkennst du, wie sich mit deinen individuellen Bedürfnissen auch deine Gefühle im Alltag verändern können?
Es gilt anzuerkennen, dass wir alle Bedürfnisse haben. Doch in einer gleichen Situation können 10 verschiedene Menschen auch 10 verschiedene Bedürfnisse haben.
Selbst, wenn 5 Menschen das gleiche Bedürfnis haben, hätte womöglich jeder eine andere Strategie, um dieses zu erfüllen. Das heißt Bedürfnisse sind universal und die Wege, sie zu erfüllen, enorm vielfältig.
Wenn wir unsere Bedürfnisse nicht ernst nehmen, tun andere es auch nicht.
Marshall Rosenberg
In meinem persönlichen Beispiel hatte ich Angst vor dem, was kommen wird, da ich nicht vorbereitet war. Mein Bedürfnis nach Sicherheit wurde nicht erfüllt und hinzu kamen an mir nagende Gedanken, mit denen ich mir selbst ununterbrochen Vorwürfe machte.
Die Entstehung der Angst hatte auf fruchtbaren Boden getroffen. Doch, was können wir dann mit der Angst tun?
5 Tools: Was du für einen neuen Umgang mit der Angst tun kannst
Erkenne dein Bedürfnis
Das Wichtigste, viel zu unterschätzte Tool zuerst: Bedürfnisse.
Bedürfnisse sind etwas, was in unserer Gesellschaft viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Alles, was über Nahrung, Fortpflanzung und Sicherheit hinausgeht, wird oft abgewertet oder nicht ernst genommen. Vielleicht sehen andere uns dann als zu sensibel, zu anspruchsvoll, zu kleinlich.
Nun ist es aber so, dass wir alle Bedürfnisse haben. Und auch, wenn diese Menschen diese bewertenden Gedanken zu deinen Bedürfnissen äußern, heißt es nicht, dass du dir deine Bedürfnisse nicht erfüllen darfst.
Bist du mehr und mehr in Kontakt mit deinen Bedürfnissen, bereitet das eine liebevolle Beziehung zu dir selbst. Und das ist das Schönste, was du dir schenken kannst.
Frag dich: Was brauchst du gerade wirklich? Komme in Kontakt mit dem Bedürfnis hinter deiner Angst und schau, ob du irgendetwas für die Angst tun kannst, damit sie sich von dir gesehen fühlt.
Vielleicht wünscht sie sich Ruhe vom Gedankenchaos. Vielleicht möchte sie dich schützen vor einer möglichen Blamage. Vielleicht möchte sie mehr Struktur und Ordnung, damit sie sich sicherer fühlt. Welches Bedürfnis liegt hinter deiner Angst?
Du wirst staunen, wie schnell sie fortgeht, wenn du sie und ihre Botschaft wirklich siehst. 🙂
Wenn du deine Bedürfnisse erkennst, steigt deine Lebensenergie!
Schreibe mit deiner Angst
Mein Lieblingstool überhaupt ist das Schreiben. Wird mir die Angst zu viel, vielleicht weil ich sie unbewusst unterdrückt habe, kann ich ihr am besten Raum und Ausdruck über das Schreiben verleihen.
Verbinde dich mit deiner Angst.
- Du kannst beschreiben, wie sie sich in deinem Körper anfühlt.
- Du kannst sie liebevoll fragen, warum sie da ist und was sie sich wünscht.
- Du kannst ihr versichern, dass du jetzt für sie da bist.
- Du kannst alle Gedanken notieren, die in dir hochkommen, während du sie fühlst.
Mein Gedicht “Angst Tanz”, ist ein Beispiel dafür, wie die Angst auf dem Papier tanzen kann. Ich habe es vor Kurzem als Video veröffentlicht. Schau es dir gern hier an.
Das heißt nicht, dass du gleich ein Gedicht schreiben musst. 🙂 Du darfst jedoch schreiben, was immer in dir hochkommt ohne Ansprüche an Form oder an dich selbst.
Es ist so befreiend und transformierend mit seiner Angst schreibend umzugehen.
Lass sie nicht entscheiden
Hast du deiner Angst Raum gegeben, sie gefühlt und verstanden? Gut, dann spricht weiter mit ihr und sage klar, wie es nun weitergehen wird.
Versichere ihr, dass du weißt, dass sie zu deinem Leben dazu gehört und dass du das akzeptierst. Doch dass sie von nun an nicht mehr das Steuer deiner Lebensentscheidungen übernehmen darf. Das hat sie lang und oft genug getan.
Sprich klare und liebevolle Worte zu deiner Angst, damit sie weiß, wo es langgeht.
Du nimmst sie an, wie sie ist, und doch machst du ihr jetzt klar, wer von nun an das Sagen hat. Wähle neu, welchen Anteil du in dir die Entscheidungen treffen lassen möchtest.
Liebe? Freude? Vertrauen?
Frage nach Hilfe
Einer der Gründe, warum wir normalisieren sollten, über Angst zu reden, besteht darin, dass es nicht nötig ist, uns von ihr einnehmen zu lassen. Wir haben sie alle.
Aber es gibt Mittel und Wege, sie loszulassen und wenn du dich im Moment nicht in der Lage fühlst, deiner Angst allein zu begegnen, suche dir unbedingt Menschen, die dich unterstützen können.
Sprich mit deinen Freunden, deiner Familie, deinen Liebsten, einer vertrauten fremden Person aus einer seriösen Facebook Gruppe, finde online 1:1 Angebote oder in der klassischen Therapiebegleitung.
Verdeutliche dir immer wieder: Du bist nicht allein!
Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens mal mehr, mal weniger mit der Angst zu tun und einen Weg des Umgangs mit ihr gelernt. Lass dich von ihnen unterstützen. Das ist mehr als in Ordnung.
Es ist sogar ein Muss für ein lebenswertes Leben, welches du in jedem Fall verdient hast.
Beziehe deinen Körper aktiv mit ein
Dein Körper ist ein kraftvolles Werkzeug auf dem Weg zurück in die innere Balance. Du kannst ihn entweder präventiv einsetzen oder sogar, wenn die Angst sich akut zeigt.
Richte dich auf. Dehne deinen Körper. Bewege deinen Körper. Pflege deinen Körper. Dusche warm und kalt. Geh an die frische Luft. Lass Sonne und frische Nahrung an und in ihn. Atme. Atme. Atme!
Stell im Sitzen beide Füße nebeneinander (statt sie zu überkreuzen). Richte deine Wirbelsäule auf. Tanze. Springe. Bade. Lächle. Spüre dich in deinem Körper. Mache einen Bodyscan. Spring auf dem Trampolin. Gehen schwimmen, joggen, segeln. Mach etwas.
Alles, wonach er jetzt eigentlich nicht ruft, aber du weißt, es würde dir helfen: Tu es ohne darüber nachzudenken.
Bist du im Kontakt mit deinen Körper, kannst du zum einen deine Bedürfnisse viel besser wahrnehmen und zum anderen fühlst du dich automatisch viel kraftvoller.
Lass dir von deinem Körper Energie schenken, indem du ihn bewegst. Selbst wenn dir gerade nicht danach ist.
Es gibt auch das Phänomen Angst vor der Angst zu haben, weil sie uns mit der Zeit sehr vertraut werden kann. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, habe ich auf HelloBetter einen hilfreichen Blogartikel zu dem Thema gefunden: Angst vor der Angst: 3 Tipps
Was ich nun mit meiner Angst tat?
Ich habe weiter geatmet, weiter geschrieben, weiter meditiert. Vor allem habe ich mir Hilfe gesucht – und dann war es endlich möglich, mit klaren Sinnen nach Lösungen zu suchen. Lösungen, die mein Bedürfnis nach Sicherheit auf eine andere Art und Weise erfüllen konnten, als ich ursprünglich hoffte. Und im Nachhinein machte alles Sinn.
Sei dir sicher, es gibt immer eine Lösung.
Hast du derzeit eine Angst in dir?
Wenn du möchtest, lass uns die Lösung für dein derzeitiges Problem gemeinsam finden und vereinbare hier dein kostenloses Vorgespräch mit mir. So können wir uns kennenlernen und in Ruhe besprechen, ob und wie ich dich auf deinem Weg unterstützen kann.
Vielen Dank, dass du dir die Zeit zum Lesen geschenkt hast. Ich wünsche dir noch einen zauberhaften Tag.

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